Private Kranken­­versicherung für Beamte – Über Beihilfe­tarife ordentlich sparen

Beamte und Beamtenanwärter gehören zu den Versicherungsnehmern, die sich ohne Hürden privat krankenversichern können. Dabei müssen sie im Gegensatz zu Arbeitnehmern kein bestimmtes Mindesteinkommen nachweisen, um in die private Krankenversicherung einzutreten.

Themen dieser Seite im Überblick
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    Beihilfe

    Welche Besonderheiten hat die Krankenversicherung für Beamte?

    Als Beamter erhalten Sie von Ihrem Dienstherrn eine Beihilfe. Durch diese werden zwischen 50 und 80 Prozent der Behandlungskosten übernommen. Wie hoch die Erstattung ausfällt, hängt von der individuellen Lebenssituation ab.

    In der Regel erhalten Beamte 50 Prozent Beihilfe. Bei zwei oder mehr berücksichtigungsfähigen Kindern erhöht sich der Satz auf 70 Prozent. Für berücksichtigungsfähige Ehepartner werden ebenfalls 70 Prozent der Aufwendungen erstattet, bei Kindern sind es sogar 80 Prozent.

    In den Ländern Bremen und Hessen ist die Höhe der Beihilfe familienbezogen. Sie und alle beihilfeberechtigten Personen haben zunächst Anspruch auf eine 50-prozentige Kostenerstattung. Der Satz erhöht sich für Verheiratete und für jedes Kind um fünf Prozent.

    In den Bundesländern Hamburg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Thüringen und Sachsen können Beamte mittlerweile auch von den Vorteilen der Beihilfe in der gesetzlichen Krankenversicherung profitieren.

    • Restkostenversicherung

      Durch die Beihilfe müssen Beamte nur noch für den restlichen Teil der Gesundheitskosten eine private Restkostenversicherung beziehungsweise private Krankenversicherung abschließen.

    • Privat oder gesetzlich?

      Alternativ können Sie sich freiwillig in einer gesetzlichen Krankenkasse absichern. Allerdings haben Sie dort keinen Anspruch auf die Beihilfe, mit Ausnahme der Bundesländer, die eine pauschale Beihilfe anbieten. Im Gegensatz zur gesetzlichen Versicherung bietet die private Krankenversicherung daher Beamten besonders günstige Tarife und weitreichende Leistungen an.

    • Beihilfeanspruch

      Bei der Beihilfe spielt es im Übrigen keine Rolle, ob der Beamte bereits ein Dienstverhältnis auf Lebenszeit eingegangen ist oder sich als Beamtenanwärter oder Referendar im Lehramt noch in der Ausbildung befindet. Bei letzteren ist die Beihilfe allerdings vorerst auf die Dauer der Ausbildung befristet.

    • Leistungsgarantie

      Einmal vereinbarte Leistungen in der privaten Krankenversicherung sind garantiert und können nicht – wie etwa in der gesetzlichen Krankenversicherung – durch den Versicherer gestrichen werden.

    Beihilfeanspruch für Beamte in der privaten Krankenversicherung

    Beihilfeanspruch

    Warum ist die private Kranken­versicherung für Beamte so günstig?

    Aufgrund der Beihilfe des Dienstherrn müssen Sie lediglich die Restkosten Ihrer Behandlung mit einer privaten Krankenversicherung absichern. Die Versicherer bieten Ihnen dabei spezielle Beihilfetarife an.

    Je nach Bundesland unterscheidet sich die Höhe der Beihilfe. Für Bundesbeamte sieht die Regelung wie folgt aus:

    Lebenssituation Bei­hilfe in %
    Aktiver Staatsdiener mit bis zu einem Kind 50%
    Ab zwei Kindern 70%
    Im Ruhestand 70%
    Ehepartner des Beamten 70%
    Kinder des Beamten 80%

    Kinder sind ebenfalls beihilfeberechtigt, solange sie Kindergeld beziehen. Bei Ehepartnern gilt dagegen, dass das Einkommen eine gewisse Grenze nicht übersteigen darf. Für Einkünfte von Partnern von Bundesbeamten gilt ein Betrag von 20.878 Euro im Jahr (Stand 2024).

    Der Beihilfeanspruch bleibt für Sie und Ihren Partner bis in den Ruhestand erhalten. Selbst im Alter müssen Bundesbeamte daher nur 30 Prozent der Krankheitskosten mit der privaten Krankenversicherung absichern.

    Pauschale Beihilfe nach dem Hamburger Modell

    Seit 2018 können Beihilfeberechtigte in Hamburg zwischen der üblichen PKV-Beihilfe und der sogenannten pauschalen Beihilfe wählen. Sie erhalten so in jedem Fall Geld vom Dienstherrn für ihre Krankenversicherung, egal ob es sich um eine private Krankenvollversicherung oder eine Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung handelt.

    Wer sich für die gesetzliche Krankenkasse entscheidet, wird dort als freiwilliges Mitglied versichert. Das Ziel dieses Angebots ist es, die gesetzliche Krankenversicherung für Beamte zu öffnen und attraktiver zu machen.

    Mittlerweile bieten auch die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Bremen, Sachsen und Thüringen diese Option an, in Baden-Württemberg wird die Einführung diskutiert.

    Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass die Wahl unwiderruflich ist. Bei einem Umzug in ein Bundesland ohne diese Regelung müssen die Beamten, die gesetzlich krankenversichert sind, die Versicherungskosten komplett selbst zahlen.

    Was würde dies kosten? Anders als in der PKV ist der Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung vom Einkommen abhängig. Für Beamte gilt dabei der ermäßigte Beitragssatz von 14,0 Prozent des monatlichen Bruttoeinkommens. Zur Berechnung wird das Einkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 5.175 Euro berücksichtigt (Stand 2024) Die Ausgaben für die freiwillige Mitgliedschaft in der GKV betragen demnach maximal 812,48 Euro pro Monat.

    Was ist ein Beihilfeergänzungstarif für Beamte?

    Nicht immer ergänzen sich Beihilfe und PKV-Beamtentarif so gut, dass es eine hundertprozentige Kostenübernahme gibt. So kann die Beihilfeverordnung eines Bundeslandes bestimmte Leistungen ausschließen oder nur anteilig übernehmen, also weniger als den üblichen Beihilfesatz von 50 bis 80 Prozent erstatten. Auch ein PKV-Tarif für Beamte bietet nicht immer eine Übernahme alle Arztkosten.

    Wenn Beihilfe und PKV-Tarif zusammen nicht die kompletten Behandlungskosten erstatten, geht die Rechnung für diesen übrigen Teil der Rechnung an Sie als Versicherungsnehmer.

    Ein Beihilfeergänzungstarif schließt diese Lücke in der Kostenabdeckung zwischen Beihilfe und PKV-Tarif. Es ist eine Art Zusatzversicherung für privatversicherte Beamte und Beamtinnen.

    Folgende Leistungen kann dieser zusätzliche Versicherungsschutz umfassen:

    • Kosten für Zahnarztbehandlungen,
    • Kurtagegeld,
    • Auslandsreisekrankenversicherung,
    • Erstattung von Ausgaben für Brillen und andere Sehhilfen,
    • Heilpraktiker-Leistungen

    und ähnliches mehr.

    Wie in der PKV üblich, gilt auch hier: Der Leistungsumfang und die Prämienhöhe der Beihilfeversicherung sind je nach Tarif und Anbieter unterschiedlich.

    Ein Beihilfeergänzungstarif lohnt sich, wenn die Beihilfeverordnung des jeweiligen Bundeslandes, in dem Sie arbeiten, viele Einschränkungen enthält. Auch, wenn der PKV-Tarif, für den Sie sich entschieden haben, verschiedene Leistungen ausschließt, die Sie brauchen, kann sich der Zusatz für Sie auszahlen.

    Weil der Vergleich der Tarife und Angebote sehr zeitaufwendig sein kann, ist es ratsam, wenn Sie sich dazu von einem erfahrenen Versicherungsexperten beraten lassen.

    Wichtige Infos zur Privaten Krankenversicherung

    Haben Sie noch Fragen zur Beihilfe?

    Die Regelungen für die Beihilfe für Beamte sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Wir haben die wichtigsten Unterschiede gesammelt und für Sie aufgelistet.

    Kosten der Krankenversicherung für Beamte

    Vorteile für Beamte

    Gesetzliche oder private Krankenversicherung für Beamte?

    Für Beamte fällt die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung meist eindeutig aus: Rund 94 Prozent der Beamten wählen die PKV. Das liegt vor allem an den sehr günstigen Beamtentarifen. Diese gibt es in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht. Stattdessen müssen Sie sich freiwillig versichern und den Versicherungsbeitrag in der GKV alleine tragen.

    • Kosten

      Da sich dieser an Ihrem Einkommen orientiert, ist die gesetzliche Krankenkasse gerade bei einem guten Beamtensold sehr teuer. Nur in bestimmten Fällen, beispielsweise bei einer sehr großen Familie mit mehreren Kindern, ist die gesetzliche Krankenversicherung für Beamte sinnvoll.

    • Leistungen

      Bei Leistung und Service liegen die Vorteile der PKV für Beamte ebenfalls klar auf der Hand. Die Chefarztbehandlung im Krankenhaus, Erstattung von Zahnersatz und Medikamenten sowie Heilpraktikerbehandlungen oder freie Arztwahl sind in vielen Beamtentarifen enthalten. Die gesetzliche Regelversorgung der Krankenkassen garantiert zwar eine gute Gesundheitsversorgung. Legen Sie jedoch Wert auf weitere Leistungen, müssen Sie diese aus eigener Tasche bezahlen.

    Testsieger

    Welche PKV überzeugt für Beamte?

    Gerne verlassen sich Verbraucher bei Tests auf die Stiftung Warentest. Ihr Vergleich zur privaten Krankenversicherung stammt jedoch aus dem Oktober 2019 und ist damit schon etwas in die Jahre gekommen.

    Um dennoch eine erste Orientierung bei der Wahl einer passenden privaten Krankenversicherung für Beamte zu erhalten, können Sie einen Blick auf den Vergleich des Wirtschaftsmagazins Focus-Money werfen.

    Zusammen mit der Ratingagentur Franke und Bornberg wurden im Herbst 2021 23 Angebote untersucht, wobei der Musterkunde 30 Jahre alt ist und eine 50-prozentige Beihilfe erhält. Im Fokus stand das Preis-Leistungs-Verhältnis. So entfielen jeweils 40 Prozent der Bewertung auf die Leistungsqualität und die Beitragshöhe. Die restlichen 20 Prozent machte die Finanzkraft der Anbieter aus.

    In der Gesamtbewertung erreichen elf Anbieter ein hervorragendes bis sehr gutes Ergebnis. Weitere acht erzielen eine gute Bewertung. Zu den Top-Tarifen zählen:

    Anbieter Tarif
    Nürnberger „BK30, BK21, BS230, BS221, BE“
    Allianz „BHA51SB, BHK51, BHZ51, BHE1K, BHEZTL30“
    Bayerische Beamtenkrankenkasse „BC30SB, BC20kSB, BKlinik+30, BKlinik+20k, BErgänzung+“
    Concordia „BV30, BV20, BVS, BV Plus, BVE“
    Debeka „B20K, B30, WL20K, WL30, BC“

    Gegenüberstellung

    Unterschiede zwischen GKV und PKV für Beamte

    Die folgende Tabelle zeigt einige Unterschiede, die es für Beamte in der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung im Preis und dem Leistungsumfang gibt.

    PKV GKV
    Beitrag* ab 212 Euro im Monat ab 447 Euro
    Mitver­sicherung Kinder Günstige Beihilfe­tarife einzeln abschließ­bar Kostenlos mit­versichert
    Arzt- und Klinikwahl Frei wählbar Arzt mit Kassen­­zulassung, nächst­­gelegene geeignete Klinik
    Medi­kamente Voll­­ständige Kosten­­erstattung 10%-ige Zu­zahlung, rezept­­freie Arznei­­mittel werden nicht erstattet
    Zahn­ersatz Je nach Tarif 50 % bis 100 % Erstat­tung 60%-iger Zuschuss zur Regel­versorgung
    Beitrag*
    PKV ab 212 Euro im Monat
    GKV ab 447 Euro
    Mitver­sicherung Kinder
    PKV Günstige Beihilfe­­tarife einzeln abschließ­bar
    GKV Kostenlos mit­versichert
    Arzt- und Klinikwahl
    PKV Frei wählbar
    GKV Arzt mit Kassen­­zulassung, nächst­­gelegene geeignete Klinik
    Medi­kamente
    PKV Voll­­ständige Kosten­­erstattung
    GKV 10%-ige Zu­zahlung, rezept­­freie Arznei­­mittel werden nicht erstattet
    Zahnersatz
    PKV Je nach Tarif 50 % bis 100 % Erstat­tung
    GKV 60%-iger Zuschuss zur Regel­­versorgung

     * laut PKV Tarifrechner für einen 30-jährigen Beamten mit 50 Prozent Beihilfe, Zweibettzimmer, Chefarztbehandlung, A7 (3.000 Euro brutto/Monat) bzw. GKV-Beitrag für aktuell günstigste unter den bundesweit geöffneten Krankenkassen

    Wichtiger Aspekt zur Privaten Krankenversicherung

    Preis / Leistung bestimmen die Kosten

    Die Höhe der Beiträge für die private Kranken­versicherung hängt von den Leistungen, Ihrer Gesundheit und Ihrem Alter ab. Um einen Tarif zu finden, der optimal zu Ihren Wünschen passt, ist es daher sinnvoll, mehrere zugeschnittene PKV-Angebote miteinander zu vergleichen.

    Besonderheiten

    Was sind die Besonderheiten für Beamte in der PKV?

    Für einige Staatsdiener gibt es Besonderheiten in der privaten Krankenversicherung. Dazu zählen beispielsweise:

    Nicht alle Beamte erhalten automatisch Beihilfe. Für bestimmte Berufsgruppen kommt auch die sogenannte Heilfürsorge infrage. Dabei handelt es sich um ein ähnliches Konzept wie die Beihilfe, allerdings trägt der Dienstherr teilweise sogar die kompletten Behandlungskosten. Heilfürsorgeleistungen werden beispielsweise für Vollzugsbeamte der Bundespolizei, Beamte einiger Berufsfeuerwehren und Justizvollzugsbeamte gezahlt. Es gibt Unterschiede zwischen den Bundesländern, welche Beamte unter die Heilfürsorge fallen.

    Angehörige haben keinen Anspruch auf die Heilfürsorge, sind jedoch beihilfeberechtigt, wenn sie nicht sozialversicherungspflichtig sind.

    Diese Sonderform der gesundheitlichen Fürsorge durch den Dienstherrn für bestimmte Berufsgruppen geschieht unter der Annahme, dass die Beamten ein erhöhtes Krankheits- und Verletzungsrisiko durch ihren Beruf haben. Die Teilkostenversicherung bei einem privaten Krankenversicherer wäre demnach zu teuer.

    Kinder von Beamten entscheiden sich zu Beginn ihres Studiums häufig für die private Krankenversicherung. Als Studenten sind sie bis zum 25. Lebensjahr beihilfeberechtigt und zahlen somit niedrige Beiträge für ihre Krankenversicherung. Danach fällt ein Beitragssatz an, der dem der gesetzlichen Versicherung entspricht.

    Seit dem 1. Januar 2019 gilt für Beamte auf Widerruf eine Aufnahmegarantie in der privaten Krankenversicherung. Das bedeutet, selbst bei Vorerkrankungen oder Behinderungen dürfen die Krankenversicherer Antragsteller nicht ablehnen. Risikozuschläge aufgrund des Gesundheitszustands sind zudem auf 30 Prozent begrenzt und es gibt keine Leistungsausschlüsse.

    Fazit: Die private Krankenversicherung stellt für Beamte in der Regel die bessere Wahl dar. Nicht nur die geringen Ausgaben sprechen für die PKV, sondern auch das hohe Leistungsniveau. Wichtig ist, dass dieses auf Ihre Anforderungen zugeschnitten ist. Legen Sie daher Wert auf ein persönliches Angebot zur privaten Krankenversicherung. So vermeiden Sie, für Leistungen zu zahlen, die Sie nicht brauchen.

    Wichtige Infos zur Privaten Krankenversicherung

    Das Risiko einer Dienstunfähigkeit absichern

    Beamte können, wie jeder andere Mensch auch, schwere Krankheiten erleiden oder Unfälle haben. Zwar übernimmt die Krankenversicherung in der Regel die Kosten der medizinischen Versorgung, aber eben nicht die damit verbundene finanzielle Belastung durch den Gehaltsausfall. An dieser Stelle kann nur eine Dienstunfähigkeits­versicherung den notwendigen Versicherungsschutz gewährleisten.

    Häufige Fragen und Antworten für Beamte

    Diese Frage lässt sich pauschal leider nicht beantworten. Eine Entscheidung für oder gegen einen Versicherungsanbieter hängt eng mit den eigenen Leistungsansprüchen an diesen zusammen.

    Aktuelle Testsieger geben eine gute Orientierung darüber, welchen Versicherungsschutz die einzelnen Anbieter ab welcher Beitragshöhe zusichern.

    Kriterien wie das Alter, der Gesundheitszustand und der Leistungsumfang spielen bei den Beiträgen zur privaten Krankenversicherung für Beamte eine wichtige Rolle. Für leistungsstarke Tarife zahlen Sie je nach Anbieter zwischen 200 Euro und 300 Euro im Monat.

    Beamte können zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung frei wählen. Aufgrund der Beihilfe und günstigen Beamtentarifen entscheiden sich knapp 85 Prozent der Beamten für die private Krankenversicherung.

    Grundsätzlich können Beamte auch weiterhin gesetzlich versichert bleiben. Jedoch profitieren Beamte in der PKV von diversen Kostenerstattungen, welche die GKV ihren Mitgliedern in diesem Rahmen nicht zur Verfügung stellt. Zudem ist die private Krankenversicherung für Beamte in den meisten Bundesländern günstiger.

    Grundsätzlich steht es Beamten frei, ob sie sich privat oder gesetzlich krankenversichern möchten. Viele private Versicherungsanbieter überzeugen allerdings mit günstigen Beamtentarifen, weshalb sich etwa 85 Prozent der Beamten für die private Krankenversicherung entscheiden.

    In den meisten Bundesländern erhalten Beamte keinen Zuschuss für den Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung. Sie müssen ihn komplett aus eigener Tasche zahlen. Ein Beamter mit einem Verdienst von 3.500 Euro zahlt so mindestens rund 521 Euro für die gesetzliche Krankenkasse.

    Beamte müssen sich zwischen der GKV und der PKV entscheiden. Fest steht, dass die private Krankenversicherung meist günstigere Tarifoptionen bietet. Neben den finanziellen Vorteilen profitieren Beamte in der PKV auch von einem großzügigen Leistungsspektrum sowie dem Status als Privatpatient.

    Entscheiden Sie sich für die private Krankenversicherung, übernimmt der Dienstherr einen Anteil von mindestens 50 Prozent der anfallenden Krankheitskosten. Daher sind die Tarife für Beamte deutlich günstiger als etwa für Angestellte oder Selbstständige.

    Zu beachten ist, dass vor Vertragsabschluss eine gründliche Gesundheitsprüfung ansteht.

    Beamte haben in der privaten Krankenversicherung ein Anrecht auf Beihilfe. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine Gesundheitskostenbeteiligung durch den Dienstherrn.

    Der Bund, die Kommune oder das Land übernimmt einen fixen Prozentwert - beispielsweise 70 Prozent - auf anfallende Behandlungskosten.

    Somit müssen einzig die verbleibenden 30 Prozent über eine private Krankenversicherung abgedeckt werden.

    In einer PKV ist nicht nur die verbeamtete Person versichert: So profitieren Ehepartner von einem 70- und Kinder sogar von einem 80- prozentigen Beihilfezuschuss durch den Beamtenstatus des Hauptversicherten. Familienangehörige mit in die PKV zu nehmen, ist durchaus lohnenswert. Allerdings benötigt jede Person einen eigenen PKV-Vertrag.

    Abhängig vom Versicherungsanbieter, dem gewünschten Leistungsspektrum und eventuellen Vorerkrankungen bezahlen Beamte für ihre versicherten Kinder etwa 20 bis 40 Euro pro Kind für dessen Sicherheit.

    Ja, PKV-Beiträge können Beamte grundsätzlich als Sonderausgaben in ihrer Steuererklärung erfassen und dementsprechend steuerlich geltend machen.

    Wichtiger Hinweis: Steuerlich absetzbar sind nur Leistungen, die zur sogenannten Grundsicherung gehören.

    Im Rahmen der sogenannten Beihilfe erhalten Beamte von ihrem Dienstherrn im Fall von Krankheit einen prozentualen Anteil der Behandlungskosten erstattet. Die Höhe der Erstattung bewegt sich zwischen 50 und 80 Prozent.

    Für Beamte in der privaten Krankenversicherung übernimmt die Beihilfe des jeweiligen Bundeslandes mindestens einen 50-prozentigen Anteil der Ausgaben im Krankheitsfall.

    Finanzielle Vorteile: Beamte, die in der PKV versichert sind, profitieren von einem Kostenvorteil gegenüber der GKV. Auch Ehepartner und Kinder können zu günstigen Konditionen versichert werden.

    Leistungsvorteile: Zum Leistungsumfang gehört eine höhere Kostenübernahme für Sehhilfen oder bei Zahnersatz. Ebenso sind Leistungen für alternative Heilmethoden (beispielsweise Heilpraktiker) in den Beamtentarifen enthalten.

    Die einzelnen Beamtentarife variieren in ihrem angebotenen Leistungskatalog stark voneinander. Die meisten Tarife enthalten:

    • Freie Arztwahl im ambulanten Bereich
    • Arznei- und Verbandmittel (Originalpräparate)
    • Freie Wahl des Krankenhauses
    • Keine Zuzahlungen beim Klinikaufenthalt
    • Volle Kostenerstattung bei Zahnbehandlungen
    • Mindestens 80 Prozent Kostenübernahme bei Zahnersatz

    Verbeamtete Lehrer genießen grundsätzlich ein Recht auf den Abschluss einer privaten Krankenversicherung. Damit einher gehen zentrale Leistungen wie 

    • ein Ein- oder Zweibettzimmer,
    • Chefarztbehandlungen oder
    • bessere Leistungen beim Zahnersatz.

    Bitte beachten: Nicht jeder Lehrer ist automatisch auch verbeamtet.

    Die Frage nach der konkreten Höhe der Prämie hängt in der PKV stark vom Anbieter ab. Generell gilt, dass Pensionäre bis ans Lebensende einen Beihilfeanspruch von mindestens 50 Prozent genießen. Demnach müssen lediglich Gesundheitskosten von 50 Prozent über PKV abgedeckt werden.

    Bundesbeamte erhalten im Alter eine Beihilfe in Höhe von 70 Prozent auf anfallende Gesundheitskosten. Daraus ergibt sich ein 30-prozentiger Übernahmeanteil durch die private Krankenversicherung.

    Sind Sie als Beamter freiwillig in der GKV versichert und möchten in die private Krankenversicherung wechseln, dann muss eine Kündigungsfrist von zwei Monaten sowie dem angebrochenen Monat eingehalten werden.

    Die Gesundheitsfragen erteilen dem Versicherer Auskunft zu Ihrem Gesundheitszustand und sind ein wesentlicher Bestandteil von Krankenversicherungsanträgen. Dazu gehören:

    • Fragen zum ambulanten Bereich (vergangene drei Jahre)
    • Krankenhausaufenthalte (der letzten fünf Jahre)
    • Befragung zu psychotherapeutischen Behandlungen (bis zu 10 Jahre zurückliegend)
    • Allgemeine körperliche oder geistige Einschränkungen
    • Fragen im zahnärztlichen Bereich

    Die Öffnungsklausel ist ein Angebot, welches sich speziell an Beamte mit Vorerkrankungen richtet. Sie besagt, dass der erste rechtsgültige Antrag eines Beamten vonseiten des Versicherers nicht verweigert werden darf.

    Zu beachten: Frisch gebackene Beamte müssen den Mitgliedsantrag innerhalb von sechs Monaten nach erstmaligem Amtsantritt bei einer Versicherung stellen.

    Aufgrund der attraktiven Beihilfe sollten Lehrer auf die PKV zurückgreifen. Bundeslandabhängig liegt die Beihilfe bei mindestens 50 Prozent. Für den restlichen Anteil kommt die private Krankenversicherung auf. Unterm Strich zahlen Lehrer daher meist weniger als in der GKV und sparen dadurch bares Geld.

    Die Hauptvorteile der PKV liegen im finanziellen Ersparnis und im Leistungsplus gegenüber der GKV. Während Beamte in der GKV meistens den vollen Beitrag aus eigener Tasche bezahlen, wird bei Abschluss einer PKV automatisch ein mindestens 50-prozentiger Anteil vom Dienstherrn übernommen.

    Die restlichen 50 Prozent werden über die PKV abgedeckt.

    Die gute Nachricht ist, dass zwei Jahre nach dem Abschluss einer PKV gewechselt werden kann. Der Wechsel muss zum Ende des Kalender- oder Versicherungsjahres (je nach Gesellschaft) erfolgen. Dabei ist jedoch eine eine 3-monatige Kündigungsfrist einzuhalten.

    Grundsätzlich stehen die GKV-Tarife auch den Beamten zur Verfügung. Zu beachten ist jedoch, dass das Leistungsniveau im Vergleich zur PKV eingeschränkt ist. Wer im Ernstfall dann nicht über eine private Zusatzversicherung abgesichert ist, muss häufig tief in die eigene Tasche greifen.

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    Jenny Gebel Online Redakteurin bei Krankenversicherung.net

    Jenny Gebel

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      Aktualisiert am 16. Januar 2023

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    *Im Vergleich zur gesetzlichen Krankenkasse spart Max Mustermann (Beamter, 30 Jahre alt, keine Kinder) mit der privaten Krankenversicherung mehr als 40 Prozent. Sein Einkommen liegt bei 70.000 Euro im Jahr. Davon gehen 13.227,30 Euro an die Kranken- und Pflegekasse (Beitragssatz Krankenkasse 17,3 Prozent, Beitragssatz Pflegeversicherung 4 Prozent, ohne pauschale Beihilfe).

    Die günstigste PKV kostet ihn monatlich 226,51 Euro (Beispielrechnung von Die Continentale, Tarif „Comfort-B/50S, EB-BU/50, SP2-B/50S, KHT, PVB“ mit Zweitbettzimmer, Krankenhaustagegeld 25 Euro pro Tag, Selbstbehalt 500 Euro, inklusive Pflegepflichtversicherung, Beihilfeträger Bund) (Stand: Januar 2024). Im Jahr sind das 2.718,12 Euro und damit über 40 Prozent weniger als in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Berechnung stellt ausschließlich die Tarifkosten bei Vertragsabschluss dar. Mit steigendem Alter können höhere Monatsbeiträge fällig werden.

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