KEUCHHUSTEN-IMPFUNG

Warum sie für Kinder und Erwachsene wichtig ist.

Jenny Gebel Online Redakteurin bei Krankenversicherung.net

Jenny Gebel

Online-Redaktion

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    Aktualisiert am 6.Juli 2023

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Keuchhusten-Impfung: Darum gehört dieser Schutz zu den Impfempfehlungen

Keuchhusten, auch Pertussis genannt, ist eine hochansteckende Erkrankung. Sie tritt weltweit auf. Infizieren kann sich im Prinzip jede Person. Dabei ist die Krankheit nicht für jeden mit Gesundheitsrisiken verbunden. Für Neugeborene und Kleinkinder ist Keuchhusten jedoch besonders gefährlich.

Ein wirksamer Schutz gegen die Erkrankung ist die Keuchhusten-Impfung. Nicht nur Babys brauchen den Impfschutz. Es auch wichtig, dass Sie als Erwachsener gegen Pertussis geimpft sind. Warum dies sinnvoll ist und weitere nützliche Infos und Fakten rund um die Keuchhusten-Impfung lesen Sie hier auf dieser Themenseite.

Themen dieser Seite im Überblick
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    DIE WICHTIGSTE FRAGE

    Was ist Keuchhusten und warum ist eine Impfung dagegen sinnvoll?

    Keuchhusten (Pertussis) ist eine akute Erkrankung der Atemwege. Der Name beschreibt das typische Symptom: starke Hustenanfälle, die von einem heftigen Keuchen nach Luft begleitet werden und bis zum Erbrechen führen können. Der Hauptauslöser der Krankheit ist das Bakterium Bordetella pertussis.

    Viele halten Keuchhusten für eine Kinderkrankheit. Dabei kann die Infektion jeden und alle Altersgruppen treffen. In Deutschland, wo Keuchhusten zu den meldepflichtigen Krankheiten gehört, tritt die Krankheit laut Robert Koch-Institut (RKI) inzwischen zum größten Teil (rund 60 Prozent) bei Personen ab 18 Jahren auf. Als einen Grund geben die Experten an, dass viele Bürger den Impfschutz im Erwachsenenalter vernachlässigen. Ähnlich wie bei einer Erkältung besteht nach einer überstandenen Erkrankung wieder eine neue Ansteckungsgefahr. Daher müssen Sie den Impfschutz auch im Erwachsenenalter regelmäßig auffrischen.

    Achtung Ansteckungsgefahr

    Die Bordetella-Bakterien verbreiten sich über die klassische Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch.

    Erkrankungssymptome wie Husten, Niesen oder einfach Sprechen schleudern die Erreger durch die Luft, sodass sich andere Menschen anstecken.

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    INFO

    Daten & Fakten

    Keuchhusten muss in Deutschland seit 2013 gemeldet werden. Die höchste Anzahl an Krankheitsfällen trat bisher 2017 mit 16.830 Meldungen auf.

    2021 erfasste das Robert Koch-Institut (RKI) hingegen rund 810 gemeldete Fälle.

    Warum ist die Impfung gegen Keuchhusten sinnvoll?

    Bei älteren Kindern und Erwachsenen verläuft Keuchhusten weitgehend harmlos. Auch die typischen stoßartigen Hustenanfälle halten sich in Grenzen. Bei Säuglingen ist das Risiko eines tödlichen Verlaufs viel höher.

    Eine weitere Gefahr für die Gesundheit besteht in den schweren Folgeschäden, die Babys durch die Infektion davontragen können: Lungenentzündung, Mittelohrentzündung oder Krampfanfälle sind nur Beispiele davon.

    Aus diesem Grund hat die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts die Impfung gegen Keuchhusten in den Grund-Impfungsschutz aufgenommen, den Säuglinge in den ersten Lebensmonaten erhalten sollten.

    Doch diese Grundimmunisierung gegen Keuchhusten hält nicht dauerhaft. Als Erwachsener sollten Sie den Impfschutz regelmäßig auffrischen. Dabei dient dieser Schutz nicht nur Ihrer Gesundheit. Oft sind Erwachsene die Ursache dafür, dass sich Babys mit der für sie lebensgefährlichen Krankheit anstecken.

    PERSONEN

    Wer sollte sich gegen Keuchhusten impfen lassen und wann?

    Die Impfempfehlungen kommen von der STIKO. Dieses Expertengremium empfiehlt die Keuchhusten-Impfung für folgende Personengruppen:

    Grundimmunisierung
    Säuglinge ab 2 Monaten (insgesamt 3 Impfungen) Kinder im Alter zwischen 5 und 6 Jahren
    Frühgeborene ab 2 Monaten (insgesamt 4 Impfungen) Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 17 Jahren
    - Erwachsene (allgemein) – eine Impfung
    - Erwachsene (speziell): Personal im Gesundheitswesen sowie Menschen, die Babys oder Senioren betreuen oder engen Kontakt zu diesen Risikogruppen haben – alle 10 Jahre

    Keuchhusten-Impfung für Schwangere

    Für schwangere Frauen empfehlen die Experten die Pertussis-Impfung ab der 28. Schwangerschaftswoche. Diese Impfempfehlung besteht übrigens bei jeder Schwangerschaft. Denn laut den Experten der STIKO haben Studien gezeigt, dass die Babys von Müttern, die während der Schwangerschaft gegen Keuchhusten geimpft wurden, deutlich seltener an Pertussis erkranken. Eine Gefahr für das Kind ist der Impfstoff nicht.

    Gefährlich für Neugeborene können jedoch die Pertussis-Erreger sein. Für Babys ist die Krankheit lebensbedrohlich. Der sogenannte Nestschutz, also eine natürliche Immunität des Babys, besteht für diese Krankheitserreger nicht. Ein neugeborenes Kind könnte sich sofort am ersten Tag mit Keuchhusten anstecken. Um dieses Risiko zu senken, empfehlen die Experten die Impfung für Schwangere.

    Darum sollten Sie an die Impf-Auffrischung denken

    Der Impfschutz gegen Keuchhusten hält ungefähr 4 bis 12 Jahre an. Haben Sie eine Erkrankung überstanden, dann hat Ihr Immunsystem genug Abwehrkörper für etwa 7 bis 20 Jahre aufgebaut. Ob Impfung oder Erkrankung: Der Schutz hält nicht ewig. Denken Sie daher bitte daran, Ihren Schutz gegen Keuchhusten regelmäßig aufzufrischen.

    Wichtiger Aspekt zur Privaten Krankenversicherung

    Wer zahlt die Kosten für die Impfung?

    Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für alle Impfungen, die die STIKO empfiehlt. Denn diese gehören zum Standard-Leistungskatalog. Sind Sie in der privaten Krankenversicherung versichert, hängt es von den Vereinbarungen in Ihrem Vertrag ab, ob Ihr Versicherer die Kosten für die Keuchhusten-Impfung erstattet. Im Zweifelsfall lohnt es sich, kurz beim Kundenservice anzurufen, um diese Frage zu klären.

    IMPFUNG

    Wie wirksam ist die Impfung gegen Keuchhusten?

    Die Impfung gilt als wirksamer und sicherer Schutz gegen die Ansteckung mit den Keuchhusten-Bakterien. Eine 100-prozentige Wirksamkeit gibt es jedoch, wie so oft in der Medizin, auch bei diesem Impfstoff nicht. Alter und der allgemeine Gesundheitszustand sowie mögliche Grunderkrankungen beeinflussen die Wirksamkeit des Impfstoffes.

    Die volle Wirksamkeit der Grundimmunisierung entfaltet sich nach drei Impfungen. Weil die Anzahl der Abwehrkörper mit der Zeit wieder sinkt, brauchen Sie im Laufe des Lebens mehrere Auffrischungsimpfungen. Dennoch ist es möglich, dass Sie sich trotz Impfung mit Keuchhusten infizieren.

    Was ist das für ein Impfstoff?

    Der Impfstoff gegen Pertussis ist ein sogenannter Totimpfstoff. Er enthält Teile der Pertussis-Bakterien sowie unschädlich gemachte Gifte (Pertussis-Toxoid). Dies reicht aus, damit Ihr Immunsystem Abwehrkörper gegen den Krankheitserreger produziert. Ein Risiko, dass die Krankheit aufgrund des Impfstoffes ausbricht, besteht nicht.

    Die Pertussis-Impfung erhalten Sie durch einen Kombinationsimpfstoff, also ein Impfpräparat, das gleich gegen mehrere Krankheitserreger schützt. Bei der Grundimmunisierung nutzen Ärzte in der Regel einen Sechsfach-Impfstoff, der auch vor Diphtherie, Tetanus, Polio (Kinderlähmung), Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ B schützt. Die Auffrischungsimpfung ist ebenfalls ein Kombi-Präparat (mehr dazu in den Details)

    Einen einzelnen Impfstoff gegen Keuchhusten gibt es nicht.

    Wie wird geimpft?

    Die Impfung erfolgt intramuskulär über eine Spritze in den Oberarm oder in die Seite des Oberschenkels.

    Der Impfstoff ist für Babys ab zwei Monaten zugelassen. In diesem jungen Lebensalter sollte die Grundimmunisierung auch beginnen. Die Impfung erfolgt nach dem bekannten 2+1-Impfschema:

    • Erste Impfung im zweiten Lebensmonat
    • Zweite Impfung im vierten Lebensmonat
    • Dritte Impfung im elften Lebensmonat

    Dieses Impfschema wird auch bei anderen Krankheiten empfohlen, gegen die Säuglinge laut STIKO-Empfehlung eine Grundimmunisierung erhalten sollen. Ärzte verwenden für diesen Impfschutz von Babys den Kombinationsimpfstoff, der gegen die oben genannten sechs Krankheiten schützt. Dadurch wird die ganze Prozedur einfacher: sowohl für Sie als Elternteil als auch für die Kleinsten.

    Kinder, Jugendliche und Erwachsene erhalten jeweils eine Impfung zur Auffrischung, damit die Anzahl der Abwehrkörper weiterhin ausreichend hoch ist. Auch hier greift der Arzt zu einem Mehrfachimpfstoff. Das Präparat enthält neben dem Schutz vor Keuchhusten auch Wirkstoffe gegen die Erreger von Tetanus und Diphtherie sowie, falls nötig, gegen Polio.

    NACH DER IMPFUNG

    Welche Nebenwirkungen oder Impfreaktionen kann es geben?

    Die Impfstoffe gelten als sehr gut verträglich.

    Der Stich in die Muskulatur am Oberarm oder am Oberschenkel kann zu leichten Schmerzen führen, die sich wie ein Muskelkater anfühlen. Auch übliche Reaktionen wie eine Rötung oder eine Schwellung der Einstichstelle sowie allgemeine Krankheitsanzeichen, etwa Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden und eine leicht erhöhte Körpertemperatur, sind nach der Impfung normal. Drei Tage sind ein Richtwert für diese Beschwerden: Nach diesem Zeitraum sollte Ihr Organismus die Impfung weggesteckt haben.

    Weiterhin können allergische Reaktionen auf den Impfstoff auftreten.

    Andere Nebenwirkungen wie Krampfanfälle sind sehr selten und führen nicht zu bleibenden Schäden.

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