HAEMOPHILUS INFLUENZAE TYP B (HIB)

Einem Bakterium geht es per Impfung an den Kragen.

Jenny Gebel Online Redakteurin bei Krankenversicherung.net

Jenny Gebel

Online-Redaktion

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    Aktualisiert am 6. April 2023

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Haemophilus influenzae Typ b (Hib): Darum ist der Impfschutz wichtig

Haben Sie jemals etwas von dem Krankheitserreger namens Hib oder Haemophilus influenzae Typ B gehört? Falls Sie jetzt mit Nein antworten, sind Sie in guter Gesellschaft. Denn der Krankheitserreger ist heute relativ unbekannt. Ein Grund dafür ist die Impfung, die die Experten der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfiehlt. Die Anzahl der Erkrankungen nahm dadurch deutlich ab, sodass Krankheiten durch das Hib-Bakterium heute nur noch in Einzelfällen auftreten.

Lesen hier mehr über die Hib-Impfung zu Fragen wie: Wer sollte geimpft werden? Wie wirkt der Impfstoff? Wie oft ist eine Auffrischung nötig?

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    BASICS

    Was ist Hib und warum ist die Impfung sinnvoll?

    Haemophilus influenzae Typ B – oder ganz einfach Hib ist der Name eines Bakteriums, das den Nasen-Ohren-Bereich befällt. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch über eine Tröpfcheninfektion, also durch Husten und Niesen, oder durch direkten Kontakt. Haemophilus influenzae Typ B kann eine Nasennebenhöhlenentzündung oder Bronchitis auslösen. Wesentlich typischer für den Krankheitserreger sind schwere Entzündungen wie eine Hirnhautentzündung (Meningitis), eine Lungenentzündung oder auch eine Blutvergiftung (Sepsis).

    Wann ist Hib gefährlich?

    Gefürchtet sind die komplizierten Krankheitsverläufe, die zu einer Entzündung des Kehldeckels, der Hirnhaut oder der Lunge führen können.

    Die Kehldeckelentzündung geht beispielsweise mit hohem Fieber und Schluckbeschwerden einher. Sollten sich starke Schwellungen entwickeln, droht sogar der Erstickungstod.

    Bei einer Hirnhautentzündung durch Hib kommt es zu Erbrechen, Bewusstseinstrübungen, Krämpfen und Fieber.

    Lebensgefährlich kann es auch für Menschen werden, bei denen sich aus der Infektion eine Blutvergiftung entwickelt.

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    Darum ist die Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ B wichtig

    Komplizierte Krankheitsverläufe aufgrund von Hib-Infektionen treten besonders häufig bei Kindern bis zum fünften Lebensjahr auf.

    Seit 1990 empfiehlt die STIKO eine Impfung gegen Hib für Babys und Kleinkinder. Durch den Impfschutz ist die Anzahl der Krankheitsfälle deutlich zurückgegangen. 2020 wurden in Deutschland 522 Fälle gemeldet.

    Neben Säuglingen und Kleinkindern zählen auch Senioren über 60 Jahren zur Risikogruppe für eine Hib-Erkrankung und komplizierte Krankheitsverläufe.

    Mit der Haemophilus influenzae Typ B Impfung sind nicht nur Kinder vor einer Ansteckung geschützt. Der Schutz wirkt sich auch auf andere Risikogruppen aus, die sich leicht infizieren können, wie Senioren oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Zudem wird die Ausbreitung der Infektionen unterbunden.

    IMPFEMPFEHLUNG

    Wer sollte sich impfen lassen und wann?

    Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Haemophilus influenzae für Säuglinge und Kleinkinder. Da schon Babys ab drei Monaten schwer an Hib erkranken können, sollte die Grundimmunisierung mittels Impfung in den ersten Lebensmonaten beginnen.

    Außerdem sollten sich Personen mit erkrankter Milz und Patienten, deren Milz entfernt wurde, um einen Impfschutz kümmern. Auch Erwachsene mit geschwächtem Immunsystem, etwa infolge einer HIV-Infektion oder einer Chemotherapie, sind einem höheren Krankheitsrisiko ausgesetzt.

    Darüber hinaus ist für Erwachsene im Allgemeinen keine Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ B im Impfkalender der STIKO vorgesehen. Das liegt daran, dass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion schon für Kinder, die älter als fünf Jahre sind, sehr gering ist. Dies setzt sich bei Erwachsenen fort. Erst bei Personen über 60 Jahren steigt das Risiko wieder an. Doch auch für deren Schutz ist gesorgt, wenn Kinder einen vollständigen Impfschutz erhalten haben.

    IMPFPLAN

    Wie oft sollte gegen Hib geimpft werden?

    Die Grundimmunisierung gegen Haemophilus influenzae umfasst drei Impfungen. Diese sollten Säuglinge innerhalb des ersten Lebensjahres erhalten. Die STIKO schlägt dabei folgende Impfintervalle vor:

    • Erste Impfung im Alter von 2 Monaten
    • Zweite Impfung im Alter von 4 Monaten
    • Dritte Impfung im Alter von 11 Monaten

    Nach den drei Impfungen ist die Grundimmunisierung vollständig. Der Impfschutz hält die nächsten Jahre zuverlässig an. Eine Auffrischung im Erwachsenenalter ist nicht nötig.

    Dieses sogenannte 2+1-Impfschema schlagen die Experten für viele andere Krankheiten vor. Daher verabreichen Ärzte normalerweise einen Sechsfach-Impfstoff. So sind die Kleinen nach nur drei Impfterminen nicht nur gegen Hib geschützt, sondern auch gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung (Polio) und Hepatitis B.

    Welche Abweichungen von den Impfempfehlungen gibt es?

    Für Frühchen empfehlen die Experten ein 3+1-Impfschema. Das bedeutet nur, dass sie eine zusätzliche Impfung im dritten Monat erhalten.

    Wenn kleine Kinder im ersten Lebensjahr keine komplette Grundimmunisierung erhalten haben, sollten Eltern dies noch nachholen. Für Kinder ab einem Jahr bietet bereits eine Impfung ausreichenden Schutz gegen Haemophilus influenzae Typ B. Bis zum fünften Lebensjahr verabreicht der Arzt die fehlende Impfung.

    Für ältere Kinder und Erwachsene ist eine Infektion mit den Hib-Bakterien nicht mehr gefährlich. Sie verläuft oft sogar ohne Symptome. Daher ist Hib als Krankheit auch fast unbekannt.

    Wichtiger Aspekt zur Privaten Krankenversicherung

    Wer zahlt die Impfung?

    Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für Impfungen, die die STIKO als Standardschutz empfiehlt oder wenn ein Arzt feststellt, dass die Impfung medizinisch notwendig ist.

    In der privaten Krankenversicherung ist die Kostenübernahme individuell im Vertrag geregelt. Als Eltern sollten Sie mit Ihrem Versicherer Rücksprache halten, ob der Impfschutz für Ihr Baby noch mit Ihrem Vertrag abgedeckt ist oder ob dies über den Versicherungsvertrag für Ihr Kind laufen muss.

    DIE IMPFUNG

    Wie wirksam ist die Impfung gegen Hib?

    Das Präparat ist ein Totimpfstoff, der lediglich aus Bestandteilen des Bakteriums besteht. Die Gefahr, dass die gefährliche Krankheit durch die Impfung ausgelöst werden könnte, besteht also nicht.

    Die Wirksamkeit ist zudem sehr hoch. Bei gut 99 bis 100 Prozent der geimpften Personen wird eine Ansteckung mit Haemophilus influenzae Typ B verhindert.

    Welche Nebenwirkungen oder Impfreaktionen kann es geben?

    Das Impfpräparat gilt als gut verträglich, die Nebenwirkungen sind harmlos. Rötungen, Schwellungen und leichte Schmerzen an der Einstichstelle können vorkommen. Rechnen Sie außerdem mit einigen Krankheitsanzeichen wie Ermüdung, Abgeschlagenheit und leicht erhöhter Temperatur.

    Babys können durch die Impfung Fieber bekommen. Die Beschwerden sollten aber nach etwa drei Tagen folgenlos verschwinden.

    In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass geimpfte Babys an Fieberkrämpfen leiden oder an einem kurzzeitigen schockähnlichen Zustand, bei dem die Muskulatur plötzlich erschlafft. Doch auch diese stärkeren Reaktionen klingen nach kurzer Zeit wieder ab.

    Was immer vorkommen kann, sind allergische Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffes.

    INFO

    Da der Impfstoff in einem Kombinationspräparat verabreicht wird, können die Nebenwirkungen bei Ihrem Baby von den hier genannten Möglichkeiten abweichen.

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