DIPHTHERIE-IMPFUNG

Darum brauchen Sie diesen Impfschutz.

Jenny Gebel Online Redakteurin bei Krankenversicherung.net

Jenny Gebel

Online-Redaktion

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    Aktualisiert am 5. April 2023

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Diphtherie-Impfung: Ein wichtiger Schutz vor der hochansteckenden Krankheit

Diphtherie ist eine Erkrankung der oberen Atemwege. Bei kompliziertem Verlauf kann sie lebensbedrohlich sein. Die Diphtherie-Impfung schützt Sie vor einer Ansteckung. Die Grundimmunisierung sollte schon bei Säuglingen erfolgen. Die schützende Wirkung hält jedoch nicht lebenslang an. Als Erwachsener sollten Sie sich daher regelmäßig eine Auffrischungsimpfung holen.

Lesen Sie hier die wichtigsten Fakten zur Diphtherie-Impfung.

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    DIE WICHTIGSTE FRAGE

    Warum ist die Diphtherie-Impfung sinnvoll?

    Diphtherie ist mittlerweile zum Glück eine seltene Krankheit in Deutschland. Der Grund dafür ist der breite Impfschutz in der Bevölkerung.

    In der DDR war die Schutzimpfung gegen Diphtherie seit 1961 eine Pflichtimpfung für Säuglinge und Kinder. In der BRD wird seit 1960 breit geimpft. Seit 1974 gehört die Diphtherie-Impfung zu den Standard-Impfungen für Babys und Kinder, die die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt. Seit 1991 sind auch Erwachsene gefordert, ihren Impfschutz gegen Diphtherie regelmäßig auffrischen zu lassen.

    In anderen europäischen Ländern und allgemein auf der Welt gibt es diesen flächendeckenden Impfschutz jedoch nicht. Laut Weltgesundheitsorganisation ist Diphtherie vor allem in Asien, Afrika, aber auch in Ländern Osteuropas endemisch. Bricht die Krankheit einmal aus, verbreitet sie sich schnell, sodass in einer Region viele Fälle auf einmal zu verzeichnen sind. Auch wenn die Erkrankung in unseren Breiten selten geworden ist, ist die Ansteckungsgefahr nicht verschwunden. Daher ist es wichtig, dass Sie den Diphtherie-Impfschutz haben und immer wieder auffrischen lassen.

    Empfehlung oder Pflicht: Muss ich mich impfen lassen?

    Die Diphtherie-Impfung ist in Deutschland eine Empfehlung, aber keine Pflicht. Wenn Menschen darauf verzichten, wird der Impfschutz in der Bevölkerung jedoch lückenhaft. Das heißt, auch eine gewisse „Impfmüdigkeit“ in der Bevölkerung oder die Skepsis gegenüber dieser Maßnahme erhöhen das Risiko einer Ansteckung mit Diphtherie und begünstigen erneute Ausbrüche der Krankheit. Mit einer Impfung gegen Diphtherie schützen Sie sich selbst vor einer Ansteckung und sorgen zugleich dafür, dass sich die Krankheit nicht ausbreitet.

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    INFOS ZUR KRANKHEIT

    Was ist Diphtherie?

    Diphtherie ist eine Infektionserkrankung, die durch Bakterien ausgelöst wird (Corynebacterium diphtheriae). Sie wird durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, also durch Husten, Niesen oder Sprechen. Ehe die ersten Symptome aufkommen, können bis zu fünf Tage vergehen, in denen sie bereits ansteckend sind.

    Welche Symptome sind typisch für Diphtherie?

    Die Diphtherie-Bakterien produzieren ein Gift (Diphtherie-Toxin), das die Schleimhäute anschwellen lässt. Diphtherie zeigt sich daher zunächst mit Halsschmerzen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden, Husten und Fieber. Im Anfangsstadium kann die Diphtherie noch mit einer Kehlkopfentzündung verwechselt werden.

    Bilden sich weißlich-gelbe Beläge auf den Mandeln und den Schleimhäuten im Nasen- und Rachenraum, weiß der Arzt, dass es sich um Diphtherie handelt. Diese Beläge (Membranen) können die Atemwege so stark verschließen, dass der Patient an Atemnot leidet und der Tod durch Erstickung droht.

    In seltenen Fällen kann das Bakterien-Gift innere Organe wie Nieren, Leber oder auch das Herz befallen. Somit können sogar Herzschäden oder Nervenlähmungen infolge von Diphtherie auftreten. Die Gefahr besteht darin, dass diese Folgen der Erkrankung meist nicht mehr rückgängig zu machen sind. Deshalb muss eine Diphtherie möglichst schnell behandelt werden.

    Wie wird Diphtherie behandelt?

    Gegen das Diphtherie-Toxin setzt der Arzt ein Gegenmittel ein. Dieses Antitoxin neutralisiert die Giftstoffe, die sich frei im Körper befinden. Es hilft jedoch nicht mehr, wenn sich das Toxin bereits mit Körperzellen verbunden hat.

    Die Diphtherie-Bakterien selbst werden mit Antibiotika bekämpft. Dies verhindert eine weitere Ausbreitung der Krankheitserreger.

    Ansonsten ist Bettruhe und Isolation angesagt. Nur Personen mit ausreichendem Impfschutz ist der Kontakt erlaubt.

    IMPFEMPFEHLUNG

    Wer sollte sich impfen lassen und wann?

    Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Diphtherie-Schutzimpfung für alle: Babys, Kinder und Erwachsene.

    Falls Sie bereits eine Diphtherie-Infektion überstanden haben, sollten Sie sich ebenfalls impfen lassen. Denn es besteht keine lebenslange Immunität gegen die Krankheitserreger. Deshalb müssen Sie die Diphtherie-Impfung in regelmäßigen Abständen auffrischen.

    Der vollständige Impfschutz gegen Diphtherie besteht aus der Grundimmunisierung und der Auffrischimpfung in den letzten fünf bis zehn Jahren.

    Wer sollte nicht geimpft werden?

    Personen, die allergisch auf die Bestandteile des Impfpräparats reagieren, erhalten selbstverständlich keine Impfung. Auch bei einigen chronischen Erkrankungen raten Experten von einer Impfung ab. Ihr Hausarzt weiß am besten, welches Impfpräparat geeignet ist und welches ein Risiko bedeuten kann.

    Wann sollte geimpft werden?

    Bei Säuglingen erfolgt in den ersten Lebenswochen eine Grundimmunisierung. Die STIKO empfiehlt das sogenannte 2+1-Impfschema, das aus drei Teilimpfungen besteht:

    • Erste Impfung im Alter von 2 Monaten
    • Zweite Impfung im Alter von 4 Monaten
    • Dritte Impfung im Alter von 11 Monaten

    Frühgeborene Babys sollten noch eine zusätzliche Impfdosis im Alter von 3 Monaten erhalten.

    Mit der Impfung baut der Körper Abwehrkörper gegen die Diphtherie-Bakterien auf. Damit der Schutz zuverlässig bleibt, sind Auffrischungsimpfungen nötig. Im Impfkalender schlägt die STIKO folgende Impftermine für die Diphtherie-Impfungen vor:

    Altersgruppe
    5 bis 6 Jahre Erste Auffrischimpfung
    9 bis 16 Jahre Zweite Auffrischimpfung
    ab 18 Jahren alle 10 Jahre eine Auffrischimpfung

    Sollten Sie in der Kindheit keine vollständige Grundimmunisierung erhalten haben, können Sie die nötigen Impfungen im späteren Erwachsenenalter vervollständigen. Die Experten vom Robert Koch-Institut empfehlen dies ausdrücklich.

    Wichtiger Aspekt zur Privaten Krankenversicherung

    Bezahlt die Krankenversicherung die Kosten für die Diphtherie-Impfung?

    Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben die Impfempfehlungen der STIKO in ihren Leistungskatalog aufgenommen. Sie übernehmen die Kosten für die Diphtherie-Impfung.

    Sind Sie in einer privaten Krankenversicherung, hängt es von Ihrem Tarif und Ihrem Vertrag ab, ob der Versicherer die Kosten übernimmt. In den meisten Fällen sind die Krankenversicherungen dazu bereit. Schließlich trägt die Diphtherie-Impfung zur Gesundheit bei, da sie die Ansteckungsgefahr verringert. Und von Gesundheit profitieren auch die Krankenversicherer.

    DIE IMPFUNG

    Wie wirkt die Diphtherie-Impfung?

    Das Präparat besteht aus dem unschädlich gemachten Gift (Toxin) der Diphtheriebakterien. Dies sorgt dafür, dass die körpereigene Immunabwehr Antikörper produziert. Die Gefahr, dass die Stoffe eine Diphtherie auslösen, besteht nicht.

    Nach drei Impfungen liegt die Schutzwirkung bei 94 bis 100 Prozent. Die Anzahl an Antikörpern im Blut verringert sich jedoch mit der Zeit. Daher ist die Auffrischung erforderlich.

    Was für ein Impfstoff wirkt gegen Diphtherie?

    Damit die Grundimmunisierung für die Kleinen und für die Eltern so stressfrei wie möglich ist, empfehlen die Experten der STIKO den Diphtherie-Schutz mit einem Kombinationsimpfstoff. Das ist ein Präparat, das gegen mehrere Krankheiten schützt. Ein 6-fach-Impfstoff schützt neben Diphtherie auch vor

    Für die spätere Auffrischungsimpfung nehmen Ärzte in der Regel ebenfalls ein Kombi-Präparat. Dann erledigen Sie die Auffrischimpfung gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und – falls nötig – auch Poliomyelitis einfach mit einem Arzttermin.

    NEBENWIRKUNGEN

    Welche Nebenwirkungen und Impfreaktionen sind bekannt?

    Die Diphtherie-Impfung gilt als gut verträglich. Sie müssen mit gewöhnlichen Impfreaktionen wie Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle sowie Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen rechnen. Manche Menschen klagen auch über leichte Erhöhung der Körpertemperatur oder Magen- und Darm-Beschwerden infolge der Impfung.

    Spätestens nach drei Tagen sollten das Krankheitsgefühl verschwunden sein.

    Babys können in seltenen Fällen an Fieberkrämpfen leiden. Aber auch dies sollte nach kurzer Zeit folgenlos abklingen.

    Sehr selten werden von Patienten allergische Reaktionen der Haut gemeldet (bei weniger als einer von 1.000 Personen). Vereinzelt verursacht der Impfstoff einen anaphylaktischen Schock oder löst Beschwerden des Nervensystems aus.

    Wichtig: Da es sich bei der Diphtherie-Impfung um einen Kombinationsimpfstoff handelt, können die Nebenwirkungen etwas anders ausfallen als hier beschrieben.

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