HEPATITIS-B-IMPFUNG

Sollten Sie sich impfen lassen?

Jenny Gebel Online Redakteurin bei Krankenversicherung.net

Jenny Gebel

Online-Redaktion

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    Aktualisiert am 4. Mai 2023

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Hepatitis B: Die Impfung gehört zum Grundschutz dazu

Hepatitis B ist eine Infektionskrankheit, die weltweit vorkommt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass etwa zwei Milliarden Menschen mit Hepatitis B infiziert sind. Einige sind chronisch an Hepatitis erkrankt, andere machen gerade eine Infektion durch, die wieder vollständig ausheilt.

Die Infektion mit dem Hepatitis-Virus kann zu einer Leberentzündung und – im schlimmsten Fall – zu weiteren, schweren Lebererkrankungen führen, die das Organ massiv schädigen. Doch nicht nur der mögliche schwere Verlauf ist das Gefährliche an der Krankheit. Auch die Tatsache, dass die Krankheit lange Zeit unbemerkt bleiben kann, macht die Behandlung kompliziert.

Eine Impfung schützt vor einer Ansteckung mit dem Krankheitserreger. Alle Infos zur Hepatitis-B-Impfung finden Sie hier auf dieser Themenseite.

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    DIE WICHTIGSTE FRAGE

    Was ist Hepatitis B und warum ist eine Impfung sinnvoll?

    Hepatitis B ist eine Leberentzündung, die durch Viren ausgelöst wird, genauer gesagt durch Hepatitis-B-Viren (HBV). Sie zählt weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten.

    Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass insgesamt etwa 296 Millionen Menschen mit einer chronischen Hepatitis B leben. In Deutschland sind schätzungsweise 300.000 mit 650.000 Menschen dauerhaft mit HBV infiziert.

    Warum ist die Impfung sinnvoll?

    Die Gefahr bei Hepatitis B besteht darin, dass sie sich zu einer unheilbaren, chronischen Krankheit entwickeln kann. Wird diese zu spät erkannt, können schwere, lebensbedrohliche Erkrankungen wie Leberzirrhose oder Leberzellkrebs die Folge sein.

    Mit der Impfung ist Ihr Immunsystem in der Lage, die Hepatitis-Viren abzuwehren. Außerdem werden durch einen breiten Impfschutz in der Bevölkerung Ansteckungsketten vermieden und die Ausbreitung von Hepatitis B verhindert.

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    Hepatitis B ist als Krankheit zunächst recht unauffällig. Etwa vier bis sechs Monate können nach der Ansteckung vergehen, ehe sich die ersten Krankheitssymptome zeigen. Die meisten Betroffenen erleben die Hepatitis-B-Infektion als eine Erkrankung mit grippeähnlichen Reaktionen, Übelkeit und Erbrechen können hinzukommen.

    Die Gelbsucht, also die gelbliche Verfärbung der Haut oder der Augäpfel, tritt hingegen nur bei etwa einem Drittel der Erkrankten auf.

    Auch eine chronische Hepatitis kann sich schleichend entwickeln und zu Beginn symptomlos sein. Aus Müdigkeit, Leistungsabfall und Druckschmerz im Bauchbereich werden typische Anzeichen einer Leberentzündung, also Gelbsucht, auffallend glänzende Lippen (Lacklippen) sowie gerötete Hand- und Fußinnenflächen. Bei einem geringen Teil der Betroffenen (etwa einem Prozent) kann sich die chronische Leberentzündung verschlimmern zu einer Leberzirrhose oder zu Leberkrebs.

    Übertragen werden die Hepatitis-B-Viren durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten, wie Speichel, Tränenflüssigkeit, Muttermilch und mehr. Oft passiert dies durch sexuelle Kontakte über Speichel, Sperma oder Scheidenflüssigkeit.

    Auch Blut kann die Viren enthalten, sodass kleine Wunden in der Haut als Infektionsweg infrage kommen. Damit ist das Risiko einer Hepatitis-B-Infektion für Menschen sehr hoch, die viel mit Spritzen zu tun haben. Dazu zählt das Personal in medizinischen Einrichtungen, in medizinischen Berufen, aber auch Patienten, die regelmäßig Blutkonserven erhalten, sowie Drogenabhängige, die unhygienisches Spritzzubehör benutzen.

    Ist eine Mutter infiziert, kann sie zudem Hepatitis B auf ihr Baby übertragen, zum Beispiel während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder beim Stillen.

    IMPFEMPFEHLUNG

    Wer sollte sich impfen lassen?

    Laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollten Säuglinge und Kleinkinder in den ersten Lebensmonaten gegen Hepatitis B geimpft werden. Das Erkrankungsrisiko ist bei den Kleinen im Vergleich zu Erwachsenen zwar sehr gering. Sollte es aber dennoch vorkommen, dass ein Baby erkrankt, dann liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sich daraus eine chronische Hepatitis wird, laut STIKO bei 90 Prozent.

    Babys von Müttern, die chronisch an Hepatitis erkrankt sind oder bei denen der Impfstatus unklar ist, sollten nach Ansicht der Experten er WHO in den ersten Lebensstunden nach der Geburt geimpft werden.

    Wann sollten Sie sich als Erwachsener gegen Hepatitis impfen lassen?

    Eine Hepatitis-Impfung für Erwachsene empfehlen sie nur für bestimmte Personengruppen. Das sind Menschen, die durch ihren Lebensstil oder durch ihren Beruf einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Dazu zählen:

    • Medizin- und Pflegepersonal
    • Personen, die häufig den Sexualpartner wechseln
    • Polizisten
    • Sozialarbeiter
    • Gefängnispersonal und Insassen
    • Betriebliche Ersthelfer
    • Personen, die Drogen konsumieren
    • Menschen, die engen Kontakt zu Personen mit Hepatitis-B-Infizierung haben

    Außerdem sollten Menschen, bei denen eine Infektion voraussichtlich schwer verlaufen kann, auch im Erwachsenenalter einen Impfschutz erhalten. Das sind unter anderem:

    • Patienten mit Erkrankungen der Nieren oder der Leber
    • Menschen mit einer Immunschwäche
    • Personen, die HIV-positiv sind

    Bei Dialyse-Patienten sollte der Anteil an Hepatitis-B-Antikörpern im Blut untersucht werden. Anhand dessen entscheidet der Arzt, ob eine Auffrischimpfung nötig ist.

    DER IMPFPLAN

    Hepatitis-B-Impfung: Wie oft muss geimpft werden?

    Die Grundimmunisierung, die Säuglinge erhalten, besteht aus insgesamt drei Impfungen. Laut Empfehlung der STIKO sollen diese nach folgendem Plan verabreicht werden:

    Impfung
    Erste Impfung Zweiter Lebensmonat
    Zweite Impfung Vierter Lebensmonat
    Dritte Impfung Elfter Lebensmonat alle 10 Jahre eine Auffrischimpfung

    Folgen Sie als Eltern diesem 2+1-Impfschema, ist Ihr Baby im Alter von einem Jahr komplett gegen Hepatitis B geimpft.

    Für frühgeborene Kinder, die vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, schlagen die Experten der STIKO hingegen das 3+1-Impfschema vor. Die Kleinen erhalten also eine Impfung mehr, und zwar im dritten Lebensmonat. Zwischen den ersten drei Impfungen sollten jeweils mindestens vier Wochen Zeit liegen.

    Empfehlungen zur Nachholimpfung

    Wenn die Grundimmunisierung nicht komplett war, muss die Reihe nicht von vorn begonnen werden. Denn jede Impfung zählt. Der zeitliche Abstand zwischen den Impfungen ist dann natürlich größer. Der Impfschutz ist dadurch nicht so optimal, wie ihn die Experten des RKI empfehlen. Dies ist aber immer noch besser als gar kein Impfschutz.

    Sollten Sie für sich oder für Ihr Kind die Hepatitis-B-Impfungen nachholen müssen, dann am besten bis zum 18. Geburtstag, also noch vor der Pubertät.

    Das Impfschema für Erwachsene (Risikogruppen)

    Eine Auffrischungsimpfung im Erwachsenenalter ist nicht erforderlich. Der Impfschutz von der Grundimmunisierung aus der Kinderzeit reicht normalerweise aus. Nur bestimmte Risikogruppen sollten auch im Erwachsenenalter noch einmal ein Impf-Prozedere durchlaufen. Dafür sind ebenfalls drei Impfdosen vorgesehen. Die zweite Impfung sollte einen Monat und die dritte Impfdosis sechs Monate nach der ersten Impfung erfolgen.

    Wichtiger Aspekt zur Privaten Krankenversicherung

    Wer zahlt die Hepatitis-B-Impfung?

    Alle Impfungen, die die STIKO empfiehlt, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.

    Bei einigen Berufen ist die Hepatitis-B-Impfung ein Teil des Arbeitsschutzes. Falls Sie dies betrifft und Sie noch einen Impfschutz nachweisen müssen, sprechen Sie vor der Impfung mit Ihrem Arbeitgeber wegen der Kostenübernahme. Denn im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge ist er dazu verpflichtet.

    Bei privaten Krankenversicherern ist die Kostenübernahme davon abhängig, welchen Tarif Sie gewählt haben.

    DER IMPFSTOFF

    Wie wirksam ist die Impfung gegen Hepatitis B?

    Üblicherweise gehört die Impfung gegen Hepatitis-B zur Sechsfach-Impfung für Säuglinge. Der Arzt verabreicht einen Kombinationsimpfstoff, der gegen sechs Krankheiten schützt. Neben Hepatitis B umfasst dies Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib und Kinderlähmung.

    Für die Nachholimpfung gibt es Einzelimpfstoffe.

    Zur Wirksamkeit: Nach der Impfung sind 95 Prozent der Geimpften gegen eine Infektion mit Hepatitis B geschützt. Der Impfschutz hält mindestens zehn Jahre an.

    Geimpft wird mit einem Totimpfstoff. Dieser besteht nur aus Teilen des Hepatitis-Virus. Die Gefahr, dass die Impfung eine Hepatitis in leichter Form auslösen könnte, besteht also nicht.

    Welche Nebenwirkungen können nach der Impfung auftreten?

    Der Impfstoff gilt als gut verträglich. Dennoch sind Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen. Hierbei handelt es sich um harmlose Reaktionen wie Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle. Auch allgemeine Krankheitsgefühle wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen sowie eine leichte Erhöhung der Temperatur können auftreten. Sie klingen nach maximal drei Tagen folgenlos ab. Sehr selten klagen Patienten über allergische Reaktionen auf den Impfstoff. Aber auch diese Beschwerden verschwinden nach kurzer Zeit wieder.

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