MENINGOKOKKEN-IMPFUNG

Warum sollten Sie sich dagegen impfen lassen?

Jenny Gebel Online Redakteurin bei Krankenversicherung.net

Jenny Gebel

Online-Redaktion

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    Aktualisiert am 4. Mai 2023

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Meningokokken-Impfung: Ein wichtiger Schutz für Ihre Gesundheit

Eine Infektion mit den Meningokokken-Bakterien kann zu schweren Erkrankungen wie Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung führen. Aus Kopfschmerzen, Erbrechen oder einer Nackensteifigkeit wird dann in kurzer Zeit eine lebensbedrohliche Krankheit.

Eine Impfung schützt Sie vor einer Ansteckung mit den Krankheitserregern. Es gibt verschiedene Typen der Meningokokken und dementsprechend mehrere Impfarten.

Eltern sollten ihre Kinder gegen Meningokokken vom Typ C impfen lassen. Weitere Impfempfehlungen spricht der Arzt aus. Die Entscheidung dafür ist abhängig vom Gesundheitszustand, vom Infektionsrisiko (etwa im Beruf) oder vom allgemeinen Ansteckungsrisiko, zum Beispiel bei einer Ausbreitungswelle. Die Meningokokken-Impfung kann auch eine Reiseschutzimpfung sein.

Mehr Infos darüber, wer sich impfen lassen sollte, wann dies empfohlen ist und welche Besonderheiten sowie Nebenwirkungen der Meningokokken-Impfung es gibt, lesen Sie auf dieser Themenseite.

Themen dieser Seite im Überblick
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    DIE WICHTIGSTE FRAGE

    Was sind Meningokokken und warum ist die Impfung sinnvoll?

    Meningokokken sind Bakterien, die lebensbedrohliche Krankheiten wie eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen können. Der Fachbegriff für die Meningokokken-Bakterien ist Neisseria meningitidis.

    Wissenschaftler unterscheiden zwölf verschiedene Untergruppen dieser Krankheitserreger, die sogenannten Serogruppen oder Serotypen. Die Krankheitserreger gibt es weltweit, allerdings in unterschiedlicher Häufigkeit. Die Serotypen A, B, C, W135 und Y verursachen am häufigsten eine Meningokokken-Infektion.

    Übertragen werden die Bakterien durch Husten, Niesen oder einfach Sprechen. Schlechte hygienische Bedingungen sowie große Menschengruppen und enge Wohnverhältnisse können die Ausbreitung von Meningokokken-Infektionen begünstigen.

    Das Ansteckungsrisiko in Deutschland

    Im Allgemeinen kommen Meningokokken-Infektionen in unseren Breiten sehr selten vor. Das Risiko, in Deutschland an einer Meningokokken-B-Infektion schwer und mit tödlichem Verlauf zu erkranken, war immer sehr niedrig.

    Das Robert Koch-Institut nennt hierfür Zahlen wie drei Erkrankungen pro eine Million Einwohner. Bei Säuglingen liegt die Wahrscheinlichkeit mit etwa 46 Infektionen pro eine Million Babys deutlich höher.

    Die meisten Meningokokken-Infektionen in Deutschland werden durch Bakterien der Serogruppe B ausgelöst. Andere Typen sind seltener.

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    Warum ist eine Impfung gegen Meningokokken wichtig?

    Obwohl eine Infektion mit Meningokokken in Deutschland relativ selten ist, ist dennoch ein Impfschutz gegen diese Bakterien wichtig. Denn durch die Infektion mit den Krankheitserregern können ernsthafte Beschwerden entstehen. Mögliche Langzeitfolgen einer schweren Hirnhautentzündung sind Hörschäden, Gedächtnisverlust und andere kognitive Störungen.

    Recht selten, aber dennoch nicht unmöglich ist eine Blutgerinnungsstörung, die sich aus einer schweren Blutvergiftung entwickeln kann.

    In Deutschland sterben jedes Jahr immer noch Kinder infolge einer Meningokokken-B-Infektion. Viele Kinderärzte sprechen daher die Empfehlung für eine Impfung gegen Meningokokken B aus, um Kinder gegen die seltenen, aber gefährlichen Krankheiten zu schützen.

    IMPFEMPFEHLUNG

    Meningokokken-Impfung: Wer sollte sich impfen lassen?

    Es gibt drei Arten von Meningokokken-Impfungen. Sie schützen jeweils vor anderen Serotypen:

    • Meningokokken-C-Impfung
    • Meningokokken-B-Impfung (teilweise auch MenB-Impfung abgekürzt)
    • Impfung gegen die Meningokokken-Serotypen A, C, W135 und Y

    Die Ständige Impfkommission (STIKO) vom Robert Koch-Institut gibt nur eine Empfehlung für die Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe C. Diese sollten Kinder im zweiten Lebensjahr erhalten, also zwischen dem 12. und 23. Lebensmonat. Haben Eltern dieses Zeitfenster verpasst, können sie die fehlende Schutzimpfung für ihr Kind zu jedem beliebigen Zeitpunkt nachholen. Dies sollte idealerweise bis spätestens zum 18. Geburtstag erfolgen, also noch vor der Volljährigkeit.

    Liegt ein höheres Infektionsrisiko vor, sollten Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene auch die anderen Meningokokken-Impfungen erhalten. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn eine Auslandsreise bevorsteht. Ihr Arzt wird Sie beraten, ob und welche Schutzimpfung nötig ist.

    INFO

    Warum gibt die STIKO keine Impfempfehlung für die MenB-Impfung?

    Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Der Serotyp B ist zwar der häufigste Meningokokken-Erreger in Deutschland. Dennoch ist die Anzahl der jährlichen Infektionen sehr gering und tendenziell rückläufig. Einen Impfstoff gegen MenB gibt es erst seit 2013. Die STIKO ist noch dabei, das Präparat umfassend zu prüfen und die Daten für Langzeitwirkung zu vervollständigen. So ist unter anderem noch unklar, für welche Altersgruppe die Impfung zu empfehlen ist.

    Weitere Risikogruppen

    Die STIKO empfiehlt Impfungen mit einem Meningokokken-ACWY-Konjugat sowie mit einem MenB-Impfstoff außerdem für folgende Personengruppen:

    • Menschen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko, beispielsweise wegen einer angeborenen oder erworbenen Immunschwäche (z. B. bei fehlender Milz)
    • Laborpersonal mit erhöhtem Infektionsrisiko
    • Personen, die im Haushalt eines Erkrankten leben und die noch keinen Impfschutz dieser bestimmten Serogruppe hatten
    • Menschen, die in ein Land mit höherem Infektionsrisiko reisen (auch bei Langzeitaufenthalten wie Studium oder Ausbildung)

    Damit ist ein umfassender Schutz gegen verschiedene Serotypen gegeben.

    IMPFUNG

    Wie wirksam ist die Impfung gegen Meningokokken?

    In Deutschland gibt es zwei Impfstoffe gegen Meningokokken der Serogruppe C. Dabei handelt es sich um sogenannte Konjugatimpfstoffe. Bei diesen Impfstoffen sind Teile der Bakterienhülle (das Antigen) an ein Eiweiß (Protein) gebunden (konjugiert). Dies verstärkt den Impfschutz.

    Wie wird geimpft?

    Meningokokken-Impftyp
    Standardimpfung gegen Serotyp C (STIKO Empfehlung) Eine Impfdosis ab dem zweiten Lebensjahr, Nachholimpfung bis 18 Jahre
    Impfung gegen Serotyp B (Babys 3 bis 5 Monate) Drei Impfdosen im Abstand von jeweils vier Wochen
    Impfung gegen Serotyp B (Kleinkinder, Jugendliche, Erwachsene) Zwei bis drei Impfdosen, je nach Impfstoff und Impfzeitpunkt
    Impfung gegen Typen A,C,W, Y und B (für Risikogruppen) Eine Impfung mit einem ACWY-Konjugatimpfstoff sowie eine zusätzliche MenB-Impfung

    Ist die Meningokokken-Spritze ein Reiseimpfschutz, verwenden Ärzte grundsätzlich einen ACWY-Impfstoff. Für Katastrophenhelfer, medizinisches Personal oder bei einem Langzeitaufenthalt kann zusätzlich eine MenB-Impfung erforderlich sein. Dies hängt auch vom Zielland ab.

    Nähere Informationen erhalten Sie beim Auswärtigen Amt. Zehn bis vierzehn Tage vor dem Reiseantritt sollten Sie sich spätestens die Impfung holen.

    Wichtiger Aspekt zur Privaten Krankenversicherung

    Wer zahlt die Kosten für die Impfung?

    Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Meningokokken-Impfungen entsprechend den Impfempfehlungen der STIKO. Das gilt auch für Reiseimpfungen. In einigen Fällen müssen Sie eine Zuzahlung von maximal zehn Euro zum Impfstoff leisten.

    Ist eine Impfung aus beruflichen Gründen nötig, sollten Sie mit Ihrem Arbeitgeber über die Kosten der Impfung sprechen. Denn laut Arbeitsschutzverordnung (ArbMedVV) ist er dazu verpflichtet, die Kosten zu übernehmen.

    Sind Sie in der privaten Krankenversicherung, ist die Kostenübernahme der Meningokokken-Impfung in Ihrem Vertrag geregelt. Suchen Sie noch einen passenden PKV-Tarif, dann achten Sie darauf, dass der Leistungsumfang Impfungen abdeckt.

    NEBENWIRKUNGEN

    Welche Nebenwirkungen können nach der Meningokokken-Impfung auftreten?

    Die Impfstoffe gegen die Meningokokken-Erreger gelten als gut verträglich. Einige typische Impfnebenwirkungen sind jedoch nicht auszuschließen, etwa Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen an der Einstichstelle. Auch allgemeine Krankheitssymptome wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, leicht erhöhte Körpertemperatur, Schüttelfrost, Übelkeit oder auch Magen-Darm-Beschwerden sind als Reaktion des Körpers auf die Impfung möglich. Nach höchstens drei Tagen klingen diese Beschwerden wieder ab.

    Kinder können auf die Impfung mit Schreien, Reizbarkeit, Essstörungen und Fieber reagieren. Auch ein Hautausschlag kann vorkommen.

    Sehr selten tritt bei Patienten ein allergischer Schock auf. Säuglinge und kleine Kinder können kurzzeitig von Fieberkrämpfen geplagt werden. Nur vereinzelt wurden bisher leichte Reizungen der Gehirnhäute und Nackensteifigkeit festgestellt. Diese Nebenwirkungen bilden sich ebenfalls innerhalb kurzer Zeit folgenlos zurück.

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