RAUCHEN - RAUCHENTWÖHNUNG

Hilfe der Kranken­­versicherung bei der Raucher­­entwöhnung

Anja Schlicht

Anja Schlicht

Online-Redaktion

Raucherentwöhnung – So unterstützt Sie die Krankenversicherung

Rauchen gefährdet die Gesundheit. Jede Zigarettenschachtel ist mit diesem Hinweis versehen. Zusätzlich führen Fotos die Folgen eines übermäßigen Zigarettenverbrauchs deutlich vor Augen. Für diejenigen, die von dieser Sucht loskommen wollen, bieten Krankenkassen und Ärzte Hilfe zur Raucherentwöhnung an.

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    Raucherentwöhnung: Große Herausforderung mit vielen Wegen

    Der Griff zur Zigarette ist für viele Menschen nicht nur eine Gewohnheit. Mittlerweile ist bekannt, dass Nikotin körperlich abhängig macht. Einfach so, von heute auf morgen mit dem Rauchen aufzuhören, ist besonders für starke Raucher daher nicht so leicht. Hilfe und Unterstützung bieten unter anderem gesetzliche Krankenkassen sowie private Kassenversicherungen an. Allerdings bezahlen sie nicht alle Formen der Raucherentwöhnung, die es auf dem Markt geht.

    Haben Sie den Entschluss gefasst, das Rauchen aufzugeben, sollten Sie sich bei Ihrer Krankenversicherung informieren, welche Hilfe Sie in Anspruch nehmen können und welche Ihnen erstattet wird.

    Gründe, um mit dem Rauchen aufzuhören

    Die Rauchentwöhnung ist ein erster Schritt zu einer gesunden Lebensweise, denn der Verzicht auf Nikotin hat viele Vorteile für den Körper. Vor allem senken sich dadurch die Risiken für verschiedene Erkrankungen, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Probleme, chronische Bronchitis oder Lungenkrebs. Eine Raucherentwöhnung ist daher im Sinne der Krankenversicherung. Viele Kassen und PKV-Anbieter stellen ihren Mitgliedern deshalb auch eigene Kurse zur Verfügung, um von den Zigaretten loszukommen.

    Eine stetige Motivation ist dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor. Halten Sie sich dazu immer wieder die positive Wirkung vor Augen, die eine Rauchentwöhnung bringt:

    • Normalisierung des Blutdrucks und des Pulses
    • Verbesserung von Geruchs- und Geschmackssinn
    • Nachlassen des Raucherhustens
    • Senkung des Risikos für Herzinfarkt
    • Senkung des Risikos für Lungenkrebs und andere Krebsarten
    • Bessere Lungenfunktion und Erholung der Atemwege
    • Nicht zuletzt: Sparen, denn Rauchen kostet Geld

    Welche Methoden zur Raucherentwöhnung gibt es?

    Im Wesentlichen gibt es zwei Herangehensweisen, um sich das Rauchen abzugewöhnen:

    Die Schlussstrich-Variante – Manche Personen schaffen es, von heute auf morgen auf Zigaretten zu verzichten. Haben sie einmal den Entschluss gefasst, das Rauchen aufzugeben, dann hören sie sofort damit auf.

    Die Reduktions-Variante – Hier gehen Raucher etappenweise vor. Sie reduzieren ihren Zigaretten-Konsum allmählich. Dies führen sie solange fort, bis das Verlangen zu rauchen verschwunden ist.

    Die eigentliche Rauchentwöhnung an sich kann wiederum durch verschiedene Methoden erfolgen. Welche davon am besten für Sie geeignet ist, hängt von Ihrer Persönlichkeit und zum Teil davon ab, wie stark Sie geraucht haben. Zur Änderung von Gewohnheiten gehört auch die Auseinandersetzung mit sich selbst oder der eigenen Lebenssituation. Denn oft hängen Stresslevel, Ernährung sowie die sportliche Aktivität mit dem Rauchen zusammen. Oder diese Themen rücken im Rahmen der Rauchentwöhnungskur ins Blickfeld.

    Die folgenden Methoden haben sich bewährt, um vom Glimmstängel loszukommen:

    Nikotinersatzprodukte machen die Entwöhnung leichter, indem sie die Entzugssymptome mildern. Nikotinpflaster, -lutschtablette oder -kaugummi geben eine geringe Menge des Stoffes an den Körper ab. Der Nikotinanteil ist deutlich geringer ist als beim Rauchen einer Zigarette.

    Allerdings ist Disziplin verlangt. Zusätzlich rauchen darf der Betroffene nicht, denn dies kann schnell zu einer Nikotin-Überdosierung führen. Ersatzprodukte sind am besten in Kombination mit einer Verhaltenstherapie, einer Rauchentwöhnung unter ärztlicher Aufsicht oder anderen Anti-Rauch-Methoden anzuwenden.

    Rauchen aufgeben ist eine Änderung der Gewohnheiten. In der Verhaltenstherapie beschäftigt sich der Betroffene mit seinem Rauchverhalten und den Gründen für den ständigen Griff zur Zigarette. Gemeinsam mit dem Therapeuten oder in einer Gruppe mit anderen zukünftigen Nichtrauchern werden neue Verhaltensweisen und Strategien besprochen, wie die Hürden der Rauchentwöhnung zu bewältigen sind. Auch das Rückfallrisiko kann eine Therapie minimieren.

    Aufgrund der Entzugserscheinungen schaffen es viele Raucher nicht beim ersten Anlauf, ein für alle Mal auf Zigaretten zu verzichten. Wer schon mehrere Versuche hinter sich hat, sieht in alternativen Methoden wie Akupunktur eine Chance auf Veränderung. Bei der Akupunktur gegen Rauchverhalten werden in der Sitzung Nadeln in die Ohren gesetzt. Dies soll die Entzugserscheinungen lindern und das Verlangen nach Nikotin verringern.

    Bei der Hypnose soll das Verhalten des Betroffenen beeinflusst werden. Anders als bei der klassischen Verhaltenstherapie rückt durch die Trance das Unterbewusstsein in den Mittelpunkt. Der Therapeut versucht in der Sitzung, das Suchtverhalten des Rauchers aufzulösen. Außerdem sollen andere Verhaltensweisen, die den Griff zur Zigarette ersetzen, im Unterbewusstsein verankert werden.

    Weil es keine Belege für die Wirksamkeit von Hypnose zur Raucherentwöhnung gibt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten dafür nicht.

    Bei starken Entzugserscheinungen kann eine Behandlung mit Medikamenten erforderlich sein. Diese sind teilweise verschreibungspflichtig. Bei anderen muss die Einnahme ärztlich überwacht werden. In diesen Fällen kann eine Rauchentwöhnungskur in einer Klinik der Start zum Leben ohne Zigarette sein. Nachdem der erste Nikotin-Entzug überstanden ist, können oben genannte Therapien begonnen sowie durch Maßnahmen wie Entspannungskurse und Atembehandlung ergänzt werden.

    Wichtiger Aspekt zur Privaten Krankenversicherung

    Wichtig!

    Vieles hängt von Ihrer persönlichen Einstellung ab. Der Wille, eine Nikotin-Entziehungskur zu machen, muss vom Raucher selbst kommen. Holen Sie sich gegebenenfalls Unterstützung von Ärzten oder durch die Online-Angebote Ihrer Krankenversicherung.

    Rauchentwöhnung: Unterstützung durch die Krankenversicherung

    Die Krankenversicherungen sind daran interessiert, dass ihre Mitglieder einen gesunden Lebensstil pflegen. Raucher, die entschlossen sind, künftig auf Zigaretten und Co. zu verzichten, können mit verschiedenen Hilfeleistungen rechnen.

    Raucherentwöhnung: So hilft Ihre Krankenkasse

    Nach §20 SGB V sind Krankenkassen dazu verpflichtet, Gesundheitskurse zu unterstützen. Dazu zählen auch Anti-Raucher-Kurse. Ein solcher Kurs muss von einer qualifizierten Fachkraft geleitet oder in Zusammenarbeit mit der Krankenkasse angeboten werden. Weiterhin sollte der Kursinhalt den Qualitätskriterien der GKV entsprechen.

    Im Durchschnitt übernehmen die Kassen für zwei Kurse pro Jahr die Kosten – jedoch nicht immer komplett, sondern nur anteilig. Dies können 75 Euro pro Kurs sein oder auch 80 Prozent der Kosten: jede Kasse hat dafür eigene Kriterien. Die genaue Höhe der Erstattung müssen Sie daher bei Ihrer Krankenversicherung erfragen.

    Die Kosten für eine Verhaltenstherapie übernehmen einige Krankenkassen ebenfalls. Alternative Behandlungen wie Akupunktur und Hypnose zur Rauchentwöhnung erstattet die GKV jedoch nicht. Auch die Erstattung von Medikamenten ist laut Gesetz (§ 34 Abs. 1 SGB V) ausgeschlossen.

    Wie hilft die PKV bei der Raucherentwöhnung?

    Dass Raucher ein höheres Krankheitsrisiko mitbringen, rechnet die PKV schon in den höheren Mitgliedsbeiträgen um. Den Wunsch, Nichtraucher zu werden, unterstützt die PKV in ähnlicher Weise wie die gesetzlichen Krankenkassen. So werden die Kosten für Kurse und Therapien übernommen, für Nikotinersatzprodukte und Medikamente zur Raucherentwöhnung jedoch nicht.

    Allerdings sind die privaten Krankenversicherungen offener für alternative Behandlungsmethoden wie Akupunktur oder Hypnose. Wenn ein Arzt bestätigt, dass eine solche Therapie medizinisch notwendig ist und wenn Ihr PKV-Tarif diese Behandlungen umfasst, dann beteiligt sich der Anbieter oft an den Kosten. Aber auch hier gibt es Unterschiede von Versicherung zu Versicherung. Daher ist es auch Privatversicherten empfohlen, sich bei ihrer Krankenversicherung gezielt zu erkundigen, wie sie Raucherentwöhnungsmaßnahmen unterstützt.

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