Vasektomie und ihre Kosten: Wer muss den Eingriff bezahlen?
Vasektomie: Wie viel kostet die Sterilisation beim Mann?
Lässt sich ein Mann sterilisieren, muss er in der Regel die Kosten für die Vasektomie selbst tragen. Die Krankenversicherungen übernehmen die Kosten einer Sterilisation beim Mann nur in den seltensten Fällen.
Jedes Jahr entscheiden sich 30.000 bis 50.000 Männer für eine Vasektomie, um keine Kinder mehr zu zeugen. Die Sterilisation selbst ist ein unkomplizierter Eingriff, der effektiv vor ungewollten Schwangerschaften schützt. Die Kosten belaufen sich in der Regel im mittleren dreistelligen Bereich. Krankenversicherungen zahlen sie jedoch nur, wenn die OP medizinisch notwendig ist.
Wie teuer ist eine Vasektomie?
Die Kosten einer Sterilisation beim Mann belaufen sich auf 600 Euro bis 900 Euro. Sie setzen sich aus mehreren Beträgen zusammen:
- Ärztliche Beratung und körperliche Voruntersuchung
- Der Eingriff
- Verwendete Materialien wie Betäubungsmittel
- Nachkontrolle nach der Operation
Entstehen Komplikationen oder werden mehrere Nachkontrolluntersuchungen durchgeführt, erhöht dies die Gesamtkosten.
Wann werden die Kosten der Sterilisation übernommen?
Hinsichtlich der Kostenübernahme handhaben die gesetzlichen und die privaten Krankenversicherungen die Vasektomie gleich: In der Regel werden die Kosten des Eingriffs nicht übernommen. Patienten müssen sie also aus eigener Tasche bezahlen. Eine Chance auf die Übernahme der Behandlungskosten durch die Krankenversicherung besteht nur, wenn ein Arzt die medizinische Notwendigkeit feststellt. Diese ist gegeben, wenn
- eine Schwangerschaft die Gesundheit der Frau gefährden würde und bei ihr keine Sterilisation durchgeführt werden kann.
- beim Mann eine genetische Erkrankung vorliegt, die auch das zukünftige Kind betreffen würde.
Es ist ein entsprechendes medizinisches Attest notwendig, das Versicherte ihrem Versicherer zusammen mit der Kostenaufstellung im Laufe der Antragstellung zukommen lassen.
Welche Vorteile bietet die PKV?
Obwohl auch bei der privaten Krankenversicherung (PKV) nur selten mit einer Kostenübernahme zu rechnen ist, bieten die privaten Tarife gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zahlreiche Vorteile. Dazu zählt beispielsweise die freie Klinik- und Arztwahl – ebenso wie Einbettzimmer im Krankenhaus. Zugleich können Sie sich Ihren PKV-Tarif individuelle Leistungen auswählen, zu denen unter anderem Heilpraktikerbehandlungen gehören.

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Was bewirkt eine Vasektomie?
Die Vasektomie ist eine effektive Methode, um unerwünschte Schwangerschaften zu verhindern. Bei der Sterilisation werden die Samenleiter in den Hodensäcken durchtrennt und deren Enden abgebunden und verödet. Auf diese Weise gelangen keine Spermien in die Samenflüssigkeit. Sie werden vom Körper abgebaut. Der sogenannte Pearl-Index, der angibt, wie viele von 100 Frauen bei einer Verhütungsmethode trotzdem schwanger geworden sind, liegt bei der Vasektomie bei 0,1. Damit ist das Schwangerschaftsrisiko genauso hoch wie bei der Antibaby-Pille.
Grundsätzlich kommt eine Sterilisation für alle volljährigen Männer infrage. Der Eingriff sollte allerdings gut überlegt sein und bietet sich nur an, wenn die Familienplanung mit Sicherheit abgeschlossen ist. Aus diesem Grund findet im Vorfeld eine eingehende Beratung statt, die sich den Möglichkeiten und Risiken der Vasektomie widmet.
Sterilisation vs. Kastration
Für manche Männer kommt eine Vasektomie nicht infrage, weil sie diese mit dem Verlust ihrer Männlichkeit gleichsetzen. Im Gegensatz zu einer Kastration (Orchiektomie), die mit einer Entfernung der Hoden einhergeht, bleiben die Hoden bei einer Sterilisation intakt. Sie können weiterhin Testosteron produzieren und weder Impotenz noch ein Nachlassen der Libido sind zu befürchten.
So läuft die Sterilisation ab
Die Vasektomie ist ein ambulanter Eingriff, der mit wenigen Risiken verbunden ist. Die Prozedur findet in der Regel unter örtlicher Betäubung, aber auch unter Vollnarkose oder im Dämmerschlaf statt und dauert 20 bis 30 Minuten.
Grundsätzlich wird zwischen zwei Operationstechniken unterschieden:
- Ligaturtechnik: Der Arzt setzt bei dieser Methode einen kleinen Schnitt an jedem Hodensack, um die Samenleiter freizulegen. Anschließend durchtrennt er die Leiter und schneidet noch einen Teil heraus, um das Risiko des Zusammenwachsens zu minimieren.
- Non-Skalpell-Methode: Bei dieser Vorgehensweise werden die Hodensäcke nicht aufgeschnitten, sondern punktiert. Die dadurch entstandene Öffnung wird gespreizt, um die Samenleiter freizulegen und sie durchzutrennen. Es sind anschließend keine Nähte notwendig, zwei Pflaster reichen aus.
Nach dem Eingriff ist der Patient wieder voll einsatzfähig, sollte die behandelten Stellen allerdings einige Tage lang trocken halten und allgemein schonen.
Achtung: Direkt nach der Vasektomie ist der Mann nicht sofort zeugungsunfähig. Unterhalb der durchtrennten Stelle können in den Samenleitern noch immer Spermien vorhanden sein. Durchschnittlich dauert es 20 Samenergüsse, bis die Samenflüssigkeit frei von ihnen ist. Es besteht zudem das Risiko einer Rekanalisierung, bei der die Samenleiter erneut zusammenwachsen. Daher sollten Paare zunächst noch einige Monate lang verhüten.
Nach dem Eingriff findet noch mindestens eine Analyse der Samenflüssigkeit statt, um das Vorhandensein von Spermien auszuschließen.
Gibt es Risiken und Komplikationen?
Eine fachgerecht durchgeführte Vasektomie birgt nur wenige Risiken. Wie bei jedem anderen medizinischen Eingriff können aber in wenigen Fällen Komplikationen entstehen. Dazu zählen Nachblutungen, Blutergüsse oder Infektionen. Zudem kann sich in den ersten Tagen nach dem Eingriff ein Druckgefühl bemerkbar machen, und manchmal schmerzen die behandelten Areale leicht.
In seltenen Fällen erleiden Patienten das sogenannte Post-Vasektomie-Syndrom. Dabei entstehen chronische Schmerzen im Bereich der Hoden. Es ist nicht abschließend geklärt, ob die Schmerzen körperliche oder psychische Ursachen haben. Sie können aber in einigen Fällen sehr stark sein und einen erneuten Eingriff erfordern, um zum Beispiel eine Rekanalisierung durchzuführen.
Bei einigen wenigen Patienten bilden sich im Laufe der Zeit sogenannte Sperma-Granulome. Es entstehen Sperma-Einschlüsse im Gewebe und daraufhin knotenartige Verhärtungen.
Lässt sich eine Vasektomie rückgängig machen?
Unter Umständen ist eine Sterilisation reversibel. Im Rahmen einer Operation kann versucht werden, die durchtrennten Samenleiter erneut zu verbinden. Eine solche Refertilisierung (Vasovasostomie) ist in rund 70 Prozent aller Fälle erfolgreich. Zugleich ist es keine Garantie, dass es zu einer Schwangerschaft kommt, selbst wenn der Eingriff gelingt. Je mehr Zeit zwischen einer Vasektomie und der Rekanalisierung liegt, desto geringer sind die Aussichten darauf, dass eine Schwangerschaft eintritt.
Die Refertilisierung ist deutlich aufwendiger als die Vasektomie. Eine solche OP nimmt rund zwei Stunden in Anspruch und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf bis zu 5.000 Euro. Aus diesen Gründen sollte eine Sterilisation immer gut überlegt sein.

Selbst ohne die Kostenübernahme einer Vasektomie lohnt sich eine private Krankenversicherung. Maßgeschneiderte Tarife, Vorzugsbehandlung und hoher Komfort beim Genesen sind nur einige der vielen Vorteile. Jetzt den besten PKV-Tarif finden!

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